Die Innenstadt als räumliche, politische und kulturelle Mitte einer Stadt ist geprägt durch eine hohe bauliche Dichte, eine intensive Mischung von Funktionen und eine Konzentration von Versorgungseinrichtungen. Mit den repräsentativen, oft historischen Bauten und den öffentlichen Plätzen verkörpert sie das Gemeinwesen und prägt dessen Identität. Die Entwicklung und Stabilisierung der Innenstädte ist eine Daueraufgabe kommunaler Planung und in der nationalen Stadtentwicklungspolitik.
Der Aufsatz untersucht die Auswirkungen der staatlichen "Wohnungsbestandspolitik" auf die Wohnversorgung der einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen und auf die Entwicklung der Stadterneuerung. Analysiert werden die Wohnungs- und Städtebaupolitik seit Anfang der siebziger Jahre, der Einfluß auf das Investorenverhalten und die kumulativen Effekte für einkommensschwache Mieter, die sich aus steigenden Altbaumieten und Rückgang des öffentlich geförderten Mietwohnungsbaus ergeben. Die Investitionen in den Wohnungsbestand haben zu einer merklichen Qualitätsverbesserung der Altbauten geführt und die Erscheinungsformen der Wohnungsnot verändert. Die massive Konzentration benachteiligter Bevölkerungsgruppen, die mit der Umnutzung von innerstädtischen Wohngebieten verbunden war, wird durch neue Formen der Verdrängung und Intervention überlagert. Nicht mehr der gleichmäßige Verfall relativ großer Gebiete bestimmt die gegenwärtige Entwicklung, sondern eine kleinräumige Segregation in und zwischen den Altbaugebieten. Der feinverteilte Erneuerungsprozess führt zum Hochfiltern der Wohnbestände in günstiger Wohnlage und zur Abspaltung kleiner, umso stärker polarisierter Armutsinseln. Für die Sicherung des noch vorhandenen billigen Wohnraums kommt nach Auffassung der Autoren der Selbsthilfe der Bewohner und der Absicherung ihrer Investitionen eine entscheidende Bedeutung zu. Sie plädieren für eine "kommunale Wohnungspolitik", die sich an den Zielen einer "sozialen Stadterneuerung" und einer "versorgungsorientierten Wohnungspolitik" orientiert. (KA)
Die Autoren liefern einen Erlebnisbericht über ihre begleitdokumentarische Tätigkeit eines Modellversuchs der Stadterneuerung in Schritten. Angesichts enger werdender fiskalischer Handlungsspielräume stand dabei die Frage im Vordergrund, ob das Kostenerstattungsprinzip der klassischen Sanierungsförderung abgelöst werden kann durch gezielte finanzielle und materielle Anreize. Die Begleitdokumentation sollte die Frage beantworten, ob "Incentives" ausreichen, um die für eine Stabilisierung überalteter Stadtgebiete erforderliche Privatinitiative zu wecken. Es ging demnach primär um eine Instrumentenevaluation. Die Autoren berichten, daß durch die Begleitforschung der Informationsfluß zwischen den Ämtern intensiviert werden konnte, aber wenig Wirkung erzielt wurde, wo innerhalb der Verwaltung Interessen oder taktisches Kalkül bestimmend waren. Deutlich wird auch, wie ein auf private Mitwirkungsbereitschaft angewiesenes Planungskonzept von privaten Interessen abhängt. (UH)
Die Innenstadt als räumliche, politische und kulturelle Mitte einer Stadt ist geprägt durch eine hohe bauliche Dichte, eine intensive Mischung von Funktionen und eine Konzentration von Versorgungseinrichtungen. Mit den repräsentativen, oft historischen Bauten und den öffentlichen Plätzen verkörpert sie das Gemeinwesen und prägt dessen Identität. Die Entwicklung und Stabilisierung der Innenstädte ist eine Daueraufgabe kommunaler Planung und in der nationalen Stadtentwicklungspolitik.